Deutlich mehr Rechtsextremisten in Sachsen

Deutlich mehr Rechtsextremisten in Sachsen

Dresden (epd). Die Zahl der Rechtsextremisten in Sachsen hat einen neuen Höchststand erreicht: Für das Jahr 2023 verzeichnet das Landesamt für Verfassungsschutz insgesamt 5.750 Neonazis. Damit hat sich die Zahl seit 2015 mehr als verdoppelt.

Der deutliche Anstieg im Vergleich zum Vorjahr mit 4.350 Rechtsextremisten resultiere im Wesentlichen aus neuen Einstufungen, sagte Innenminister Armin Schuster (CDU) am Dienstag in Dresden bei der Vorlage des Verfassungsschutzberichts. So gelten der Landesverband der AfD, die AfD-Jugendorganisation „Junge Alternative“ sowie der Verein „Ein Prozent“ seit 2023 als gesichert rechtsextremistische Bestrebungen.

Insgesamt sind laut Bericht deutlich mehr Straftaten mit rechtsextremistischem Hintergrund verzeichnet worden. Die Zahl sei sprunghaft auf einen neuen Höchstwert von 2.566 Delikten gestiegen; 2022 waren es noch 1.709 Taten. Mehr als verdoppelt hätten sich Straftaten gegen den politischen Gegner auf 222 Fälle (2022: 97 Fälle). Aber auch die Zahl fremdenfeindlicher Straftaten sei extrem angestiegen - von 394 auf 712 Fälle. Rechtsextremistische Gewalttaten erfasst der Bericht 69, im Vorjahr waren es 58 solcher Delikte.

Auch die Zahl von Linksextremisten in Sachsen ist laut Landesamt angestiegen, wenn auch nur leicht - von 890 auf 905. Etwa 450 Linksextremisten gehörten der autonomen Szene an, 2022 lag die Zahl bei 520. Von der linksextremistischen Szene seien im vergangenen Jahr 804 Straftaten verübt worden, davon 191 Gewalttaten. Leipzig bleibe eine bundesweite Schwerpunktregion der autonomen Szene und ein Brennpunkt linksextremistischer Gewalt, hieß es.