Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischöfin Kirsten Fehrs, gedenkt am heutigen Nikolaustag aller Menschen, die in politischer Gefangenschaft sind und betet für sie. "Das Leben von Bischof Nikolaus war bestimmt von seinem festen Glauben, der sein ganzes Leben prägte. Für seinen Glauben nahm er es auch auf sich, vom römischen Kaiser zur Haft im Gefängnis verurteilt zu werden", sagt Bischöfin Fehrs.
Ganz konkret sprach die Ratsvorsitzende die Situation der politisch Gefangenen in Russland und Belarus an: "Allein in Belarus sind es mehr als 1400, in Russland mehr als 1000. Sie sind in Haft, oft unter unmenschlichen Bedingungen, weil sie sich für Freiheit oder gegen den Krieg in der Ukraine ausgesprochen haben", so Fehrs am Rande der in Hannover stattfindenden Ratssitzung.
"Gerade am heutigen Tag, an dem wir mit fröhlichen Bräuchen an Bischof Nikolaus von Myra erinnern, sollen sie wissen, dass sie nicht vergessen sind. Für ihren Mut und ihr Gottvertrauen, mit dem sie sich für Freiheit und Menschenrechte einsetzen, sind wir zutiefst dankbar und hoffen und beten, dass sie bald freigelassen werden." An alle evangelischen Gemeinden richtet Fehrs die Bitte, in den Gottesdiensten rund um den Nikolaustag der politischen Gefangenen – insbesondere in der Russischen Föderation und Belarus – zu gedenken.
St. Nikolaus ist in der katholischen und orthodoxen Tradition Schutzpatron der Gefangenen. Für den 6. Dezember ruft daher das Antikriegskomitee Russlands weltweit christliche Gemeinden auf, für die in Russland inhaftierten, politischen Gefangenen zu beten. Damit die inhaftierten Menschen nicht in Vergessenheit geraten, dokumentiert die Evangelische Kirche in Deutschland die Namen und Schicksale aller politischen Gefangenen auf der Webseite und bietet dort auch die Möglichkeit, ihnen Briefe ins Gefängnis zu schicken. Als Fürbitte für politische Gefangene schlägt die EKD einen Gebetstext vor.