Nairobi, N'Djamena (epd). Im Tschad ist der Sieger der umstrittenen Präsidentenwahl, Mahamat Déby, in sein Amt als Staatschef eingeführt worden. Bei der Zeremonie in der Hauptstadt N'Djamena am Donnerstag versprach Déby das zentralafrikanische Land in eine moderne Zukunft zu führen. An der Amtseinführung nahmen die Staatsoberhäupter mehrerer afrikanischer Länder teil.
Déby kam bei der Wahl Anfang Mai laut amtlichem Ergebnis auf rund 61 Prozent der Stimmen. Der 40-jährige General war nach dem Tod seines Vaters Idriss Déby 2021 vom Militär zum Übergangspräsidenten ernannt worden. Mit dem mehrfach verschobenen Urnengang sollte die Übergangsphase beendet werden.
Der Wahlsieg Débys ist jedoch umstritten. Sein Gegenkandidat Succès Masra, der als Premierminister angetreten war, hatte das Ergebnis vor Gericht angefochten. Hunderte von der EU ausgebildete Wahlbeobachter aus der Zivilgesellschaft waren nicht zugelassen. Am Mittwoch trat Masra von seinem Amt als Regierungschef zurück.
Die Afrikanische Union hatte sich zur Wahl nicht geäußert und auch keinen Vertreter geschickt. Gemäß der Statuten des Staatenbundes dürfen sich Militärs nicht zur Wahl stellen lassen.
Der Tschad gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Im Osten des Landes hat sich seit Beginn des Kriegs im angrenzenden Sudan im April 2023 die humanitäre Krise stark verschärft. Demonstrationen der Opposition gegen die Übergangsregierung waren von den Sicherheitskräften niedergeschlagen worden.