Gaza: Anlegestelle für humanitäre Hilfe in Betrieb

Gaza: Anlegestelle für humanitäre Hilfe in Betrieb

Frankfurt a.M., Gaza-Stadt (epd). Der von den USA errichtete provisorische Hafen für humanitäre Hilfe im Gaza-Streifen ist in Betrieb genommen worden. Gegen neun Uhr morgens (Ortszeit) seien am Freitag mit Hilfsgütern beladene Lkw über den Pier in den Küstenstreifen gelangt, teilte das Zentralkommando der US-Streitkräfte auf der Internetplattform X, ehemals Twitter, mit.

US-Streitkräfte seien nicht an Land gegangen, erklärte das Zentralkommando. Es handele sich um ein multinationales Bemühen, um zusätzliche Hilfe für die Zivilbevölkerung in Gaza über einen maritimen Korridor zu liefern. Der Pier am Strand von Gaza war den Angaben nach am Donnerstag fertiggestellt worden. Die Verteilung der über den Seeweg gelieferten Hilfsgüter soll von den Vereinten Nationen koordiniert werden.

Der Krieg zwischen Israel und der Hamas hat eine humanitäre Katastrophe im Gaza-Streifen ausgelöst. Nach Angaben des UN-Welternährungsprogramms WFP sind dort 1,1 Millionen Menschen von einer Hungersnot bedroht. Die Versorgung der Zivilbevölkerung ist auch wegen der wiederholten Schließung von Grenzübergängen durch Israel schwierig.

Die Vereinten Nationen hatten am Donnerstag in New York die Öffnung aller Grenzübergänge für humanitäre Hilfslieferungen angemahnt. Landrouten seien der praktikabelste und effektivste Weg, um Hilfe zu liefern, sagte der stellvertretende Sprecher von UN-Generalsekretär António Guterres, Farhan Haq. Die Hilfslieferungen für die Menschen im Gaza-Streifen sollten nicht allein von einem Schwimmdock abhängen.

Der jüngste Nahost-Krieg war durch den Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober ausgelöst worden. Als Reaktion überzog Israel den Gaza-Streifen mit einem massiven Bombardement und drang mit Bodentruppen in das Gebiet ein.