Buchtipps zum Thema "Alternde Eltern"

Brille auf Bücherstapel
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Buchtipps von Eliport zum Thema "Alternde Eltern"
Blick in die Literatur
Buchtipps zum Thema "Alternde Eltern"
Manche Dinge kommen ganz sicher, sind unausweichlich und man tut gut daran, sich frühzeitig mit ihnen auseinanderzusetzen und sich anzufreunden. Egal wie gut oder schlecht die Beziehung zu den eigenen Eltern sein mag, Fakt ist: Sie werden alt, werden irgendwann Hilfe brauchen, werden nicht mehr so belastbar sein und es wird eventuell darum gehen, das Elternhaus aufzulösen. Das Evangelische Literaturportal stellt diese Woche zwei hilfreiche Sachbücher und einen Roman zum Thema "alternde Eltern" vor.

Peggy Elfmann: Meine Eltern werden alt

Meine Eltern werden alt. 50 Ideen für ein gutes Miteinander. Peggy Elfmann.

Klug durchdachte Anregungen, die einen einfühlsamen Umgang mit alternden, hilfsbedürftigen Eltern erleichtern.

Das Thema Pflege im Alter ist herausfordernd, umso wichtiger, sich frühzeitig damit auseinanderzusetzen. Die Autorin, selbst betroffen durch eine Mutter mit Alzheimer-Diagnose und einen betagten Vater, hat dazu viele kluge und durchdachte Überlegungen angestellt. Schon in ihrer weitsichtigen Einleitung gibt sie den besten Rat: Im Familienkreis gemeinsam zu besprechen, wie Begleitung und Pflege der alternden Eltern gestaltet werden können.

Es folgen 50 prägnante Ideen, die im Buch anschaulich erläutert werden: von der Pflege von Netzwerken und dem Festhalten von Erinnerungen über Sicherheitschecks, Gehirntraining und gemeinsames Kochen bis hin zum Packen einer Notfalltasche. Auch der Umgang mit Schuldgefühlen, Überforderung und Spannungen sowie die emotionale Seite der Pflegedebatte in Deutschland und die generationsübergreifende Verantwortung werden nicht ausgespart.

Dieses kundige Sachbuch sensibilisiert für das Thema, bietet praktische Orientierung und liefert alltagstaugliche Lösungsansätze. Ein praxisnahes, empathisches Buch, das Betroffene bestimmt, trotz des irritierenden "Du" in der Anrede, sehr dankbar annehmen werden. Martina Mattes 

Elfmann, Peggy: Meine Eltern werden alt. 50 Ideen für ein gutes Miteinander. München: hanserblau 2024. 220 S. ; 21 cm. ISBN 978-3--446-28137-0, geb.: 20,00 €

 

Christina Erdmann: Adieu Elternhaus

Adieu Elternhaus. Elternhaus auflösen – sortieren, wertschätzen, loslassen. Christina Erdmann

Ratgeber mit Checklisten zur Auflösung des Elternhauses.

Christine Erdmann unterstützt beim Auflösen des Elternhauses. In 12 Schritten (die möglichst so eingehalten werden sollen) - aufgeteilt in 3 Phasen - erstellt sie eine Gebrauchsanleitung für die Auflösung des Elternhauses. In der ersten Phase geht es um das Sortieren: Schritt 1-4: Sich selbst und die Erinnerungen sortieren, sich Wissen einholen "Was darf ich und was nicht" und eine Übersicht zu erstellen, was zu tun ist und sich dann Hilfe/Helfer organisieren. In der 2. und 3. Phase geht es um "Wertschätzen" und "Loslassen": Dabei geht sie immer wieder auf die Situation der Söhne und Töchter ein und beschreibt auch Gefühle, die auftauchen können und teilweise müssen.

Penible Checklisten am Ende jedes Kapitels (Schrittes) sollen Struktur und Hilfestellung geben. Die rechtlichen Hinweise,  viele Fragestellungen und Infos fand ich sehr hilfreich, genau wie die Hinweise was als Grundausstattung an Material für die Wohnungsauflösung gebraucht wird, die Checklisten, die sehr, sehr kleinschrittig erstellt werden sollen, würden mich aber eher abschrecken. Hilfreiche Adressen runden das Buch ab. Ein guter Ratgeber für alle, die vor der Aufgabe stehen, das Elternhaus aufzulösen sehr hilfreich. Christine Stockstrom 

Erdmann, Christina: Adieu Elternhaus. Elternhaus auflösen – sortieren, wertschätzen, loslassen. Christina Erdmann. Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verl. 2023. 233 S. ; 22 cm. ISBN 978-3-499-01317-1, kt.: 16,00 €

 

Ute Mank: Elternhaus

Roman "Elternhaus" von Ute Mank.

Drei Schwestern müssen sich mit dem Älterwerden der Eltern auseinandersetzen.

Lange schon sind sie sich fremd geworden; die Schwestern Sanne, Petra und Gitti. Zunehmend lustlos spielen sie ihre Rollen: Gitti gibt sich immer locker und unbekümmert, Petra sucht Erfüllung im Beruf und unverbindlichen Abenteuern und Sanne kümmert sich um ihre Familie und die betagten Eltern in ihrem kleinen Reihenhaus. Ohne Sanne schaffen es die Eltern nicht mehr und der Tochter wird es allmählich zu viel. So beschließt sie, dass die Eltern in eine seniorengerechte Wohnung umziehen sollen; das Haus soll verkauft werden.

Die Eltern fügen sich, aber Petra ist entsetzt. Wie kann ihre Schwester die Eltern entwurzeln und den Ort ihrer gemeinsamen Kindheitserinnerungen verkaufen? Sanne fühlt sich unverstanden, doch auch ihr fällt es unerwartet schwer, sich von dem leeren Haus zu trennen. In ihrem klugen, schnörkellos klar erzählten Roman stellt Ute Mank eine existenzielle Frage: Wie gehen wir damit um, wenn die Eltern nicht mehr alleine leben können? Die lebensnah gezeichneten Charaktere Sanne und Petra bieten jeweils unterschiedliche Lösungsansätze, die beide nachvollziehbar erscheinen. Das Buch berührt und macht nachdenklich. Wie würde man selbst entscheiden? Claudia Puschmann 

Mank, Ute: Elternhaus. Roman. Ute Mank. München: dtv Verlagsgesellschaft mbH & Co.KG 2023. 301 S. ; 21 cm. ISBN 978-3-423-28350-2, geb.: 22,00 €

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