Kiel (epd). Die Förderung von Erdöl im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer soll Ende 2041 auslaufen. Mit den Vorbereitungen für den Rückbau der Bohr- und Förderinsel Mittelplate vor Friedrichskoog des deutschen Gas- und Ölproduzenten Wintershall Dea soll in den 30er Jahren begonnen werden, teilte das Umweltministerium in Kiel am Dienstag mit. Für die Erschließung neuer Ölfelder werden in Zukunft keine Genehmigungen mehr erteilt, hieß es. Anhängige Anträge der Wintershall Dea Deutschland würden zurückgezogen.
Damit soll das fossile Zeitalter im Wattenmeer definitiv enden, sagte Schleswig-Holsteins Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne). Das deutsch-dänisch-niederländische Wattenmeer ist von der Unesco als Weltnaturerbe anerkannt. Diese Anerkennung war 2009 nur möglich, weil Gebiete für die Erdölförderung als Exklaven aus dem Weltnaturerbe ausgenommen wurden. Im deutschen Wattenmeer findet nur auf der Bohrinsel Mittelplate Erdölförderung statt.
In den vergangenen Jahren hatte Wintershall Dea Anträge gestellt, um das Fördergebiet zu erweitern. Diese Anträge waren jedoch aus Sicht des zuständigen Umweltministeriums nicht genehmigungsfähig. Das Unesco-Welterbe-Komitee hatte im vergangenen Jahr zudem eine Ausweitung deutlich kritisiert und sich angesichts des zunehmenden Nutzungsdrucks auf das Wattenmeer besorgt geäußert.