Wiesbaden (epd). Der Trend zu mehr Teilzeit-Beschäftigung in Deutschland hat sich im vergangenen Jahr fortgesetzt. 2023 arbeiteten insgesamt 12,2 Millionen oder fast ein Drittel der Angestellten (30,9 Prozent) in reduziertem zeitlichem Umfang, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden bekannt gab. Ein Jahr zuvor hatte die Teilzeitquote noch 30 Prozent betragen. Sowohl bei Frauen als auch bei Männern hat der Statistikbehörde zufolge diese Form der Beschäftigung seit dem Jahr 2013 leicht zugenommen.
Weiterhin sind aber mehr angestellte Frauen als Männer nicht vollzeitbeschäftigt: Bei den weiblichen Angestellten arbeitete im vergangenen Jahr genau jede zweite in Teilzeit, bei ihren männlichen Kollegen waren es lediglich 13 Prozent. 2013 hatten noch 48 Prozent der Frauen und 10 Prozent der Männer weniger als Vollzeit gearbeitet. Die Teilzeitquote lag vor einem Jahrzehnt bei 28 Prozent.
Dämpfend auf die Berufstätigkeit wirkt sich vor allem die Geburt eines Kindes aus. Danach reduzieren der Statistik zufolge vor allem Frauen ihre Arbeitszeit. Im Jahr 2023 gingen zwei Drittel (67 Prozent) aller Mütter mit mindestens einem Kind unter 18 Jahren einer Teilzeitbeschäftigung nach, aber nicht einmal jeder zehnte Vater (9 Prozent).
Mit Blick auf den herrschenden Fachkräftemangel hieß es, in den meisten Mangelberufen sei der Anteil der Teilzeitbeschäftigten unterdurchschnittlich. Eine Ausnahme bildeten aber Pflegeberufe: In der Altenpflege übertraf sie mit 43,2 Prozent den Durchschnitt von knapp 31 Prozent deutlich. Auch in der Berufsgruppe Gesundheits-, Krankenpflege, Rettungsdienst und Geburtshilfe war die Teilzeitquote mit 39 Prozent deutlich erhöht. „Gründe hierfür sind nicht nur der sehr hohe Anteil weiblicher Arbeitskräfte, sondern auch die außerordentliche Arbeitsbelastung im Pflegebereich“, hieß es zur Erklärung.