Lohnungleichheit: Ataman wirft Ampel Untätigkeit vor

Lohnungleichheit: Ataman wirft Ampel Untätigkeit vor

Berlin (epd). Die Antidiskriminierungsbeauftragte des Bundes, Ferda Ataman, wirft der Bundesregierung Untätigkeit bei der Bekämpfung von Lohnungleichheit zwischen Frauen und Männern vor. Die Koalition habe versprochen, das Entgelttransparenzgesetz zu ändern und es durchsetzungsfähiger zu machen, sagte Ataman dem digitalen Medienhaus Table.Media (Montag) in Berlin. Vor allem ein Verbandsklagerecht würde es Frauen erleichtern, sich gegen Diskriminierung beim Lohn zu wehren. „Auch wollte die Koalition längst das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz, das deutsche Antidiskriminierungsrecht, reformieren“, kritisierte Ataman.

Beide Vorhaben würden derzeit jedoch am Widerstand der FDP scheitern. „Offenbar haben die Freien Demokraten und ihr Parteichef Christian Lindner Angst davor, dass Frauen ihre Rechte durchsetzen“, sagte die Antidiskriminierungsbeauftragte. Demokraten dürften jedoch nicht zulassen, dass die Hälfte der Bevölkerung potenziell schlechter gestellt werde.

Sie finde es „wirklich bitter“, jedes Jahr erneut betonen zu müssen, dass Frauen das Recht hätten, den gleichen Lohn zu verdienen wie Männer, sagte Ataman weiter: „Doch leider werden sie von der Politik noch immer allein gelassen, wenn es darum geht, ihr Recht auf gleichen Lohn durchzusetzen.“

Am Mittwoch ist der Equal Pay Day, der internationale Aktionstag für Entgeltgleichheit zwischen Frauen und Männern. Der Aktionstag markiert symbolisch die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern. Am Freitag ist der Internationale Frauentag, der in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern gesetzlicher Feiertag ist.