Berlin (epd). Die Berliner Polizei ist am Mittwoch gegen mutmaßliche Unterstützer der von der EU als terroristisch eingestuften „Volksfront zur Befreiung Palästinas“ (PFLP) vorgegangen. Sechs Beschuldigten werde das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen vorgeworfen, teilte die Polizei mit. Durchsucht wurden sechs Wohnungen in den Stadtteilen Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Neukölln und Prenzlauer Berg sowie zwei sogenannte Szeneobjekte, ein Café und ein Büro, in Neukölln und Wedding.
Konkret richte sich der Verdacht gegen eine links-feministische Frauengruppe, die sich „Zora“ nennt. Ihr sollen fünf der Beschuldigten angehören. Die vier Frauen und ein Mann sind im Alter zwischen 18 und 23 Jahren. Die mutmaßlichen „Zora“-Mitglieder sollen durch die Verbreitung von Flugblättern mit einem expliziten Aufruf zur Stärkung des PFLP als Teil des palästinensischen Widerstands „in Erscheinung getreten sein“.
Zudem soll ein 67-Jähriger in einem Fall über Facebook ein Bild mit der Schriftzeile „Der Märtyreranführer Hassan Mahmoud Saleh Al-Mahmoud“ unter dem PFLP-Symbol gepostet haben. Bei der Polizeiaktion im Auftrag der Staatsanwaltschaft wegen zwei Ermittlungsverfahren waren rund 170 Dienstkräfte beteiligt.
Bei den Durchsuchungen wurden neben Flugblättern „internetfähige Kommunikationsgeräte“ und Datenträger beschlagnahmt. Zudem sei Pyrotechnik im zweistelligen Kilogramm-Bereich gefunden worden. Dafür habe weder die Erlaubnis vorgelegen, noch sei die Pyrotechnik sachgerecht gelagert gewesen. Weiter beschlagnahmte die Polizei eine geladene Schreckschusswaffe und mehrere hundert Schuss der zugehörigen Munition. Die Polizei sprach von erfolgreichen Durchsuchungen.