Kühnbaum-Schmidt tritt an Spitze von Lutheraner-Nationalkomitee

Kühnbaum-Schmidt tritt an Spitze von Lutheraner-Nationalkomitee

Hannover (epd). Die Landesbischöfin der evangelischen Nordkirche, Kristina Kühnbaum-Schmidt (59), ist neue Vorsitzende im Deutschen Nationalkomitee des Lutherischen Weltbundes (LWB). Die Schweriner Bischöfin wurde am Montag in Hannover in einem festlichen Gottesdienst in ihr neues Amt eingeführt, wie das Nationalkomitee mitteilte. Zuvor war sie bereits stellvertretende Vorsitzende.

Kühnbaum-Schmidt löst in diesem Amt den ehemaligen württembergischen Landesbischof Frank Otfried July (69) ab, der den Vorsitz des Nationalkomitees seit 2018 innehatte. July wurde in dem Gottesdienst von seinen Aufgaben entpflichtet und verabschiedet. Kühnbaum-Schmidt war bereits im Juni zu seiner Nachfolgerin gewählt worden. Wie July ist sie künftig auch Mitglied im Rat sowie eine der sieben Vizepräsidentinnen und Vizepräsidenten des Lutherischen Weltbundes.

Zum neuen stellvertretenden Vorsitzenden des Nationalkomitees wurde bei der Versammlung im hannoverschen Stephansstift der bayerische Oberkirchenrat Michael Martin (64) gewählt. Auch er wurde in dem Gottesdienst eingeführt.

LWB-Generalsekretärin Anne Burghardt wünschte Kühnbaum-Schmidt in einer Ansprache „viel Kraft, Weisheit, Freude und vor allem Gottes Segen bei der Erfüllung einer ganzheitlichen Mission für die lutherische Gemeinschaft in Deutschland und darüber hinaus“. Sie hob die Erfahrung und die theologische Kompetenz der neuen Vorsitzenden und ihre „Sensibilität für das Anderssein“ hervor. Dies seien Eigenschaften, die der Weltbund brauche, sagte die estnische Pfarrerin. Zugleich dankte sie dem scheidenden Vorsitzenden Frank Otfried July, für den das Amt eine „Herzensangelegenheit“ gewesen sei.

Das Deutsche Nationalkomitee vertritt die elf deutschen Mitgliedskirchen im LWB. Sie umfassen mehr als 10,3 Millionen Gemeindemitglieder. Sitz der Geschäftsstelle ist Hannover. Zum weltweiten Zusammenschluss der Lutheraner mit Sitz in Genf gehören mehr als 150 Mitgliedskirchen in 99 Ländern mit mehr als 77,8 Millionen Mitgliedern.