Frankfurt a.M., Dubai (epd). Bei der Weltklimakonferenz in Dubai hat UN-Generalsekretär António Guterres die Öl- und Gasindustrie kritisiert. Die Unternehmen seien Schätzungen der Internationalen Energieagentur zufolge nur für ein Prozent der Investitionen in saubere Energien verantwortlich, sagte Guterres am Freitag vor Staats- und Regierungschefs aus aller Welt. Die Chefetagen von Öl- und Gasunternehmen rief er auf, den Übergang zu erneuerbaren Energien mit den ihnen verfügbaren Mitteln zu fördern.
Das Pariser 1,5-Grad-Ziel sei nur erreichbar, wenn die Welt aufhöre, fossile Energieträger zu verbrennen, betonte Guterres. Es brauche einen Ausstieg mit einem klaren Zeitrahmen. Der Erfolg der diesjährigen UN-Klimakonferenz hänge von Beschlüssen zu einer drastischen Senkung klimaschädlicher Treibhausgasemissionen ab.
„Wir sind meilenweit vom Pariser Klimaabkommen entfernt“, betonte der UN-Generalsekretär. Es sei aber noch nicht zu spät. Die Technologien, um das „Klima-Chaos“ abzuwenden, seien vorhanden.
Gastgeber der am Donnerstag eröffneten UN-Klimakonferenz sind die Vereinigten Arabischen Emirate, einer der wichtigsten Öl-Förderer weltweit. Geleitet wird das Treffen vom Sultan al-Dschaber, der zugleich Chef des staatlichen Öl-Konzerns Adnoc ist. Umweltschützer hatten aufgrund dieser Doppelrolle vor Interessenkonflikten gewarnt. Das Pariser Klimaabkommen sieht vor, die Erderwärmung im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter auf möglichst 1,5 Grad Celsius zu begrenzen.