Düsseldorf (epd). Der Klimaforscher Manfred Fischedick erwartet für die am Donnerstag in Dubai beginnende Weltklimakonferenz harte Konflikte um den Finanztopf zum Ausgleich von Schäden. Es sei eine intensive Diskussion darüber zu erwarten, wer von dem Fonds profitieren kann, nur die 30 verletzlichsten Staaten oder eine breite Palette von Entwicklungsländern, sagte der Präsident des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Mittwoch). Auch sei strittig, welche Länder in den Fonds einzahlen.
„Neben den Industrieländern, die als Einzahlende gesetzt sind, wird Druck auf China als den größten Emittenten von Treibhausgasemissionen ausgeübt, aber auch auf die reichen Staaten am Golf - mit Dubai als dem Ausrichter der Konferenz an der Spitze“, sagte der Wissenschaftler Fischedick. Im Bereich des Loss-and-Damages-Fonds große Fortschritte zu machen, sei eine zentrale Glaubwürdigkeitsfrage, der sich die Industrieländer stellen müssten.
Die Beratungen bei der Klimakonferenz sind bis zum 12. Dezember angesetzt. Es ist die 28. Konferenz dieser Art. Ziel ist es, weltweit zusammenzuarbeiten, um die Erderwärmung auf möglichst 1,5 Grad zu begrenzen. Bislang hat sich die Erde seit dem vorindustriellen Zeitraum von 1850 bis 1900 um rund 1,2 Grad Celsius erwärmt.
Das 1,5-Grad-Ziel hält Fischedick für kaum erreichbar: „Man wird feststellen, dass die Welt weit entfernt ist von einem Emissionspfad, der das Erreichen des 1,5-Grad-Ziels möglich machen würde. Dafür bedürfte es einer Minderung der Treibhausgasemissionen um 43 Prozent bis 2030, zu erwarten sind gerade einmal 2 Prozent.“