Hamburg (epd). Laut Greenpeace wird der Öl-Ausstieg im Straßenverkehr mit dem derzeitigen Tempo erst in rund 100 Jahren erreicht. Das zeigt die Analyse „Öl ins Feuer“ des Hamburger Energieexperten Steffen Bukold im Auftrag von Greenpeace, wie die Umweltorganisation am Freitag mitteilte. Um die beschlossenen Klimaziele im Verkehr bis zum Jahr 2030 zu erreichen, müsste der Öl-Verbrauch im Verkehr etwa zehnmal so schnell sinken wie seit der Jahrtausendwende.
Die Analyse zeige die Entwicklung des Öl-Verbrauchs in Deutschland in den vergangenen 22 Jahren, hieß es. Demnach sei der Verkehr der Hauptverursacher des langsamen Rückgangs. Etwa zwei Drittel des bundesweit verbrauchten Erdöls würden auf den Straßenverkehr entfallen. „Vom Öl kommt Deutschland nur los, wenn die Bundesregierung Bahn und ÖPNV konsequent ausbaut und die Autohersteller auf Elektrokurs bringt“, sagte Greenpeace-Mobilitätsexpertin Lena Donat.
Wenn in der aktuellen Haushaltskrise das Geld für E-Auto-Prämien und die Sanierung der Bahn fehle, müssten umso dringender klimaschädliche Subventionen wie das Dienstwagenprivileg oder die Dieselsubventionen abgebaut werden, hieß es. „Damit die Klima- und E-Auto-Ziele erreicht werden, muss die Bundesregierung endlich klare Anreize setzen“, sagte Donat. Die Zeit sei reif für ein Bonus-Malus-System, das große, spritdurstige Verbrenner mit einer Neuzulassungssteuer belegt, die wiederum eine sozial gerechte Förderung der E-Mobilität finanzieren könne, hieß es.