Peine, Salzgitter (epd). Das geplante Atommüllendlager Schacht Konrad in Salzgitter wird noch einmal teurer als geplant. Statt wie bislang mit rund 4,4 Milliarden Euro rechnet die verantwortliche Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) laut einer Mitteilung vom Donnerstag nun mit Kosten in Höhe von 5,47 Milliarden Euro. Bis Ende 2022 seien bereits 2,83 Milliarden angefallen, bis zum Abschluss der Errichtung würden weitere 2,64 Milliarden erwartet. Als Gründe für die neuerliche Kostensteigerung nennt die BGE die Inflation sowie Verzögerungen beim Bau.
So seien die Preise für Beschaffungen und Bauleistungen deutlich gestiegen, sagte der technische Geschäftsführer Thomas Lautsch. „Es ist nicht schön, die Kosten weiter steigen zu sehen, aber die BGE kann sich aus den allgemeinen wirtschaftlichen Trends nicht herausnehmen.“ Die Inflation habe Millionen Euro Mehrkosten verursacht.
Erst im vergangenen Juni hatte die in Peine ansässige BGE weitere Verzögerungen beim Bau des Endlagers in Aussicht gestellt. Statt wie davor geplant im Jahr 2027, kann das Endlager demnach wohl nicht vor 2029 fertiggestellt werden.
Das frühere Eisenerzbergwerk Konrad soll bis zu 303.000 Kubikmeter schwach -und mittelradioaktiven Atommüll aufnehmen. Die Umweltverbände BUND und Nabu haben einen Widerruf der Baugenehmigung beantragt, weil die Anlage nicht mehr dem Stand von Wissenschaft und Technik entspreche. Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne) will bis zum Jahresende über den Antrag entscheiden.