Speyer (epd). Das Bistum Speyer hat im vergangenen Jahr einen Jahresfehlbetrag von 49 Millionen Euro erwirtschaftet und will stärker sparen. Der Jahresabschluss mit einem Eigenkapitalverlust von 50 Prozent stelle „eine enorme Schwächung unserer wirtschaftlichen Tragfähigkeit dar, der durch konsequente Haushaltsentlastungen, Priorisierungen und Einsparungen entgegengewirkt werden muss“, sagte Diözesan-Ökonom Peter Schappert am Mittwoch in Speyer. Verantwortlich dafür ist in erster Linie die erhöhte Rückstellung für die Vorsorgeaufwendungen der Priester und Kirchenbeamte.
Der Haushalt des Jahres 2022 sei stark von den Sondereffekten des dritten Corona-Jahres und von der aus dem Ukraine-Krieg resultierenden Entwicklung an den Finanzmärkten geprägt gewesen, sagte Schappert. Im laufenden Haushaltsjahr und in der Planung für das kommende Jahr müsse das Bistum „den Gürtel, was unsere Finanzen betrifft, enger schnallen“, als dies noch vor zwei oder drei Jahren absehbar gewesen sei, ergänzte Generalvikar Markus Magin.
Die Kirchensteuereinahmen im Bistum wuchsen demnach im Jahr 2022 um neun Millionen Euro auf rund 144 Millionen Euro brutto (2021: 135 Millionen) an. Der größte Ausgabeposten seien die Personalaufwendungen in Höhe von rund 135 Millionen Euro gewesen, die um rund 62 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr (72,5 Millionen Euro) gestiegen seien. Hauptgrund dafür sei die erhöhte Rückstellung für die Vorsorgeaufwendungen der Priester und Kirchenbeamten gewesen. Rund 67 Millionen Euro gab das Bistum im Jahr 2022 zudem als Zuschüsse für die Pfarreien, den Diözesan-Caritasverband und weitere kirchliche Rechtsträger aus.
Zu den diözesanen Haushalten zählen die Haushalte des Bistums Speyer, des Bischöflichen Stuhls, des Domkapitels, der Kathedralkirchenstiftung, der Pfarrpfründestiftung und der Emeritenanstalt. Im Haushaltsplan für das laufende Jahr 2023 rechnet das Bistum mit einem negativen Gesamtergebnis von rund 8,5 Millionen Euro.