Genf (epd). Die Konzentration der wärmespeichernden Treibhausgase in der Atmosphäre hat laut den UN 2022 erneut einen Rekordwert erreicht. Ein Ende des klimaschädlichen Trends sei nicht in Sicht, heißt es in einem am Mittwoch in Genf veröffentlichten Bericht der Weltorganisation für Meteorologie (WMO).
Die globale Durchschnitts-Konzentration des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) habe 2022 erstmals um 50 Prozent höher gelegen als in der vorindustriellen Zeit. Im Jahr 2023 nähmen diese Werte weiter zu, warnte die WMO, die zum UN-System gehört.
Laut dem „Greenhouse Gas Bulletin“ der WMO ist die Wachstumsrate der CO2-Konzentration etwas niedriger als im Vorjahr. Dies sei jedoch höchstwahrscheinlich auf natürliche, kurzfristige Schwankungen im Kohlenstoffkreislauf zurückzuführen. Die neuen Emissionen infolge industrieller Aktivitäten stiegen weiter an.
Auch die Methan-Konzentrationen hätten sich erhöht, heißt es in dem Bulletin, das vor den UN-Klimaverhandlungen in Dubai ab Ende November veröffentlicht wurde. „Trotz jahrzehntelanger Warnungen der Wissenschaft, Tausender Seiten von Berichten und Dutzender Klimakonferenzen bewegen wir uns immer noch in die falsche Richtung“, sagte WMO-Generalsekretär Petteri Taalas.
„Das derzeitige Niveau der Treibhausgas-Konzentrationen bringt uns auf den Weg eines Temperaturanstiegs, der weit über den Zielen des Pariser Abkommens bis zum Ende dieses Jahrhunderts liegt“, betonte er. Der Vertrag setzt das Ziel, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius, wenn möglich sogar auf 1,5 Grad zu begrenzen.
Die Entwicklung werde mit extremeren Wetterereignissen einhergehen, darunter Hitzewellen, starke Regenfälle, Eisschmelzen, ein Anstieg des Meeresspiegels, eine Erwärmung und Versauerung der Ozeane, erklärte Taalas. Die Menschen müssten den Verbrauch fossiler Brennstoffe dringend einschränken, forderte er. Die WMO hat ihren Sitz in Genf.