Nairobi, Harare (epd). In Simbabwe ist der Aktivist und Pastor Tapfumaneyi Masaya tot aufgefunden worden. Die Polizei habe eine zunächst nicht identifizierbare Leiche in einem Krankenhaus abgeliefert, erklärte Masayas Partei „Bürgerkoalition für einen Wandel“ (CCC) am Montagabend. Parteimitglieder hätten daraufhin auf der Polizeiwache in der Gegend des Fundortes Parteiaccessoires gefunden, die der Oppositionelle am Samstag vor seinem Verschwinden getragen habe. Der Geistliche wurde demnach während einer Wahlkampfveranstaltung von bewaffneten Sicherheitskräften entführt.
Im Dezember wird die Parlamentswahl von August in einigen Bezirken des südafrikanischen Landes wiederholt. Bei der Abstimmung vor drei Monaten war es zu deutlichen Verzögerungen gekommen. Oppositionsführer und Kandidat der CCC, Nelson Chamisa, der bei der zeitgleich abgehaltenen Präsidentenwahl auf 44 Prozent gekommen war, spricht von einem eklatanten Betrug. Den offiziellen Ergebnissen zufolge war Amtsinhaber Emmerson Mnangagwa (80) auf knapp 53 Prozent der Stimmen gekommen.
Laut CCC wurden in den vergangenen Wochen mehrere Parteimitglieder verschleppt und gefoltert, danach aber wieder freigelassen. „Dieses Land kann nicht auf dem Weg von Gesetzeslosigkeit und Straflosigkeit weitergehen“, erklärte die Partei. „Wir sehen die Verantwortung für dieses Massaker ausschließlich bei der Regierung von Simbabwe.“ Unter dem Hashtag „JusticeForMasaya“ mobilisiert die Opposition nun Proteste gegen die Regierung
Auch der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hatte nach den Wahlen im August kritisiert, Bürgerbeobachterinnen- und Beobachter seien unrechtmäßig verhaftet worden. Grundprinzipien wie Gleichheit, Universalität, Transparenz und Rechenschaftspflicht seien verletzt worden, sagte er. Amnesty International kritisierte schon vor der Wahl den repressiven Umgang der Regierung mit der Opposition.