Mehr Männer als Frauen in jüngeren Altersgruppen

Mehr Männer als Frauen in jüngeren Altersgruppen

Wiesbaden (epd). In Deutschland leben insgesamt mehr Frauen als Männer. Dazu tragen der demografische Wandel hin zu einer älteren Gesellschaft und die höhere Lebenserwartung von Frauen „maßgeblich“ bei, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden zum Internationalen Männertag am kommenden Sonntag (19. November) mitteilte. In den jüngeren Altersgruppen sei das zahlenmäßige Verhältnis der Geschlechter aber umgekehrt, hieß es unter Verweis auf Zahlen vom Jahresende 2022: Bis zum Alter von 49 Jahren kamen damals auf 1.000 Frauen jeweils mehr als 1.000 Männer.

Am deutlichsten sei der Männerüberschuss bei jungen Erwachsenen (18 bis 29 Jahre) mit 1.086 Männern auf 1.000 Frauen. Auch bei den Kindern und Jugendlichen gab es Ende vergangenen Jahres mit einer Relation von 1.058 zu 1.000 deutlich mehr Jungen als Mädchen. Ebenfalls lebten in der Altersgruppe der 30- bis 49-Jährigen in Deutschland noch mehr Männer als Frauen (1.022 zu 1.000). Als Grund für den Männerüberschuss unter den jungen Erwachsenen nannten die Statistiker einen natürlichen Umstand: Grundsätzlich würden rund fünf Prozent mehr Jungen als Mädchen geboren.

Erst ab einem Alter von 50 Jahren dreht sich das Geschlechterverhältnis: Bei den 50- bis 64-Jährigen kamen den Angaben zufolge auf 1.000 Frauen 989 Männer, bei den Über-65-Jährigen sogar nur 786 Männer auf 1.000 Frauen. Im Durchschnitt der gesamten Bevölkerung kommen auf 1.000 Menschen weiblichen Geschlechts 971 männliche Einwohner.

Die Zahlen in den einzelnen Regionen unterschieden sich deutlich. Den höchsten Männeranteil an der Bevölkerung hatte Baden-Württemberg mit durchschnittlich 984 Einwohnern je 1.000 Einwohnerinnen. Am deutlichsten in der Unterzahl seien die Männer in Schleswig-Holstein, wo durchschnittlich 956 Einwohner pro 1.000 Einwohnerinnen leben. In der Unterzahl seien Männer sogar unter jungen Erwachsenen in Berlin (995 zu 1.000) und Hamburg (998 zu 1.000).

Bei den 18- bis 29-Jährigen sei der Männerüberschuss in Sachsen-Anhalt (1.146 zu 1.000), Thüringen (1.137 zu 1.000) und Brandenburg (1.128 zu 1.000) am größten. Diese drei Länder hätten auch in der Altersgruppe 50 bis 64 Jahre entgegen dem Bundestrend noch einen Männerüberschuss.