Landeskirche distanziert sich von Tagung des Forums Friedensethik

Landeskirche distanziert sich von Tagung des Forums Friedensethik

Karlsruhe (epd). Eine für Samstag geplante kirchliche Veranstaltung in Karlsruhe zum Thema „Bedrohte Diskurse - Ist bei Themen wie Ukraine und Palästina noch Meinungsfreiheit gegeben?“ ist in die Kritik geraten. Die Evangelische Landeskirche in Baden distanzierte sich am Donnerstag von der Veranstaltung des badischen „Forums Friedensethik“. Formulierungen in der Ankündigung des Studientags seien unangemessen und die Konzeption problematisch, teilte die Landeskirche auf der Internetplattform X, vormals Twitter, mit: „Wir distanzieren uns von jeder Form von Antisemitismus.“ Dieser Position schloss sich die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) ebenfalls auf X an.

In der Ankündigung des Studientags ist die Rede von „Reizthemen, bei denen in unserer Gesellschaft die freie öffentliche Diskussion gefährdet ist“. Weiter hieß es: „Beim Thema Israel-Palästina ist es die Antisemitismus-Keule, mit der Kritik an den beständigen Menschenrechtsverletzungen des Staates Israel in Deutschland zum Schweigen gebracht wird.“

Die Osteuropa-Historikerin Franziska Davies (München) hatte auf X kritisiert, dass in kirchlichen Räumen eine Veranstaltung zu einer angeblichen „Antisemitismus-Keule“ in Deutschland stattfinde, während jüdisches Leben weltweit bedroht werde.

Der badische Oberkirchenrat und frühere Propst von Jerusalem, Wolfgang Schmidt, sagte dem Evangelischen Pressedienst (epd), die Ankündigung des Studientags spitze das Thema provokativ und unangemessen zu. Die Landeskirche distanziere sich von dem Begriff der „Antisemitismus-Keule“. Diskussionsräume für komplexe Themen zu öffnen, sehe sie dennoch als ihre Aufgabe an, hieß es.

Veranstalter des Studientags sind den Angaben zufolge zudem die Evangelische Erwachsenenbildung Karlsruhe, die Arbeitsstelle Frieden im Evangelischen Oberkirchenrat in Karlsruhe sowie pax christi - Diözesanverband im Erzbistum Freiburg. Erwartet würden die Journalistin Gabriele Krone-Schmalz sowie die Autorin Karin Wetterau als Referentinnen.