Donald Trump und Papst Franziskus

Papst Franziskus (r) steht im Vatikan neben Donald Trump (M) und seiner Frau Melania
Alessandra Tarantino/AP Pool/dpa
Papst Franziskus (r) 2017 im Vatikan mit Donald Trump (M) und seiner Frau Melania.
Schwierige Beziehung
Donald Trump und Papst Franziskus
Nach dem Tod von Papst Franziskus reagierte das Weiße Haus auffallend zurückhaltend. Fotos früherer Begegnungen mit Trump und Vance prägten das Gedenken. Franziskus hatte zuletzt mit der US-Regierung vor allem beim Thema Migration gestritten.

Das Weiße Haus hat in den Stunden nach Bekanntwerden des Todes von Papst Franziskus eher verhalten reagiert. Der Amtssitz des Präsidenten der Vereinigten Staaten postete auf der Plattform X "Ruhe in Frieden, Papst Franziskus" und zeigte Fotos von Trumps Begegnung mit Franziskus im Jahr 2017 und von Vizepräsident J.D. Vances Besuch im Vatikan. Franziskus hatte Vance am Ostersonntag im Gästehaus Santa Marta zu einem kurzen Treffen empfangen.

Vance schrieb, der Papst sei "offensichtlich sehr krank" gewesen. Er werde sich immer an den Papst erinnern wegen seiner "Predigt ganz zu Beginn von COVID". Sie sei "wirklich ganz schön" gewesen. Der seit mehreren Wochen schwerkranke Papst ist mit 88 Jahren am Montagmorgen gestorben.

Mit der Regierung des republikanischen Präsidenten Donald Trump hatte der Papst besonders beim Thema Migration deutliche Differenzen. Am 10. Februar kritisierte Franziskus in einem Schreiben an die katholischen Bischöfe in den USA Trumps "Massenabschiebungen" von Menschen ohne Papiere. Man komme nicht umhin, "seine Ablehnung zum Ausdruck zu bringen" gegen Maßnahmen, die den illegalen Status einiger Migranten mit Kriminalität gleichsetzen. Vizepräsident J.D. Vance, selbst Katholik, warf der katholischen Bischofskonferenz Ende Januar im Sender CBS vor, sie sei "kein guter Partner" bei Migrationsangelegenheiten.

Katholiken stellen in den USA etwa ein Fünftel der Bevölkerung. Laut Umfragen in den letzten Jahren haben die US-amerikanischen Katholiken Papst Franziskus mehrheitlich positiv bewertet. Der im Januar aus dem Amt geschiedene Demokrat Joe Biden war nach John F. Kennedy (1961-63) der zweite römisch-katholische Präsident in der Geschichte der USA. In seinen letzten Tagen im Amt hat Biden Franziskus die Freiheitsmedaille verliehen, die höchste zivile Auszeichnung in den USA. Nach Medienberichten haben Biden und der Papst am 11. Januar miteinander telefoniert. Biden würdigte Franziskus als Licht des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe.