Dresden (epd). In Dresden haben am Montagabend zahlreiche Menschen gegen eine Demonstration der asylfeindlichen „Pegida“-Bewegung protestiert. Mehrere Aufzüge hatten sich im Stadtzentrum vereint, um ein Zeichen für Demokratie und Toleranz zu setzen. Teilnehmer riefen unter anderem lautstark „Nazis raus“. Zudem wurde ein Banner mit der Aufschrift „Björn Höcke ist ein Nazi“ mitgeführt. Wie die Polizeidirektion Dresden am Montagabend mitteilte, sei es „zu keinen Auseinandersetzungen zwischen den unterschiedlichen Lagern“ gekommen.
Der vom Verfassungsschutz als Rechtsextremist eingestufte AfD-Politiker Björn Höcke war als Redner eingeladen. Entlang der Aufzugstrecke von „Pegida“ habe es fortlaufend Protestaktionen gegeben, hieß es. Mehrere Menschen hätten sich an verschiedenen Stellen auf die Straße gesetzt. Der Demonstrationszug sei vorbeigeleitet worden, zum Teil wurden Sitzblockaden aufgelöst. Teilnehmerzahlen wurden nicht genannt.
Die Polizei habe unter anderem fünf Ermittlungsverfahren wegen des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz eingeleitet, hieß es. Zudem werde im Fall einer Körperverletzung ermittelt sowie wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.
Höcke gehörte dem sogenannten Flügel innerhalb der AfD an. Das Bundesamt für Verfassungsschutz stufte diesen 2020 als „gesichert rechtsextremistisch“ ein.
Zum Gegenprotest hatte unter anderem das Bündnis „Herz statt Hetze“ aufgerufen. „Pegida“ wurde vor neun Jahren gegründet und demonstrierte in den ersten Jahren regelmäßig montags in Dresden.