Bonn (epd). Angesichts der medizinischen Unterversorgung im Gaza-Streifen befürchtet die Hilfsorganisation Care ein weiteres Ansteigen der hohen Mütter- und Säuglingssterblichkeit in der Region. Nach Berichten von Partnerorganisationen müssten sich Frauen zunehmend Notkaiserschnitten ohne Betäubung unterziehen, weil Betäubungsmittel nicht verfügbar und die Krankenhäuser komplett überlastet seien, teilte Care am Donnerstag in Bonn mit. „Wir hören auch, dass in einigen Krankenhäusern die Babynahrung ausgegangen ist“, erklärte Hiba Tibi, Länderdirektorin von Care Palästina.
Rund 130 Neugeborene lägen derzeit in Brutkästen, die nicht ohne Strom auskämen, hieß es. Aufgrund des Stromausfalls seien Krankenhäuser auf Treibstoff für ihre Generatoren angewiesen, doch nun gehe auch dieser zur Neige. Darüber hinaus bestehe ein gravierender Mangel an sauberem Wasser, Medikamenten, Blutkonserven und anderen Hilfsgütern. Care bekräftigte seine Forderung nach einer sofortigen humanitären Feuerpause und einem Zugang für humanitäre Helfer, um die Menschen zu unterstützen.