Ökumenisches Gebet in den USA für Frieden im Nahen Osten

Ökumenisches Gebet in den USA für Frieden im Nahen Osten

Washington (epd). Protestantische US-Geistliche haben gemeinsam für Frieden im Nahen Osten gebetet. Bei der vom ökumenischen Nationalen Kirchenrat der USA initiierten Online-Veranstaltung gab dessen Präsidentin, die Bischöfin Vashti Murphy McKenzie, am Mittwoch (Ortszeit) der Hoffnung Ausdruck, „kollektives Gebet“ könne helfen, den Weg zur Versöhnung und zu einem dauerhaften Frieden zu ebnen.

Teilnehmer des Gebets verurteilten den „brutalen“ Angriff der Hamas-Bewegung auf israelische Zivilisten am 7. Oktober und israelische Bombenangriffe auf den Gaza-Streifen. Mit 37 protestantischen und orthodoxen Mitgliedskirchen ist der 1950 gegründete Nationale Kirchenrat der größte ökumenische Verband in den USA.

Die Exekutivdirektorin der Organisation Kirchen für Frieden im Nahen Osten, Pastorin Elise Cannon, sprach sich für ein Waffenruhe im Gaza-Streifen aus. Man müsse alternative Wege suchen, so dass die von der Hamas verschleppten Geiseln nach Hause kommen und die Bombenangriffe auf den Gaza-Streifen und die Attacken auf Israel aufhören.

Pastor Stephen Green appellierte an Gläubige, sich im US-Kongress und im Weißen Haus für einen Waffenstillstand auszusprechen. Die Generalsekretärin des Quäker-Lobbyverbandes Friends Committee on National Legislation, Bridget Moix, betonte den Wert eines jeden menschlichen Lebens. Es gebe immer eine Alternative zur Gewalt. Moix beklagte, dass im Konflikt zwischen Israel und der Hamas tausende Menschen umgekommen seien, darunter mehr als 3.500 Kinder.

Zahlreiche Vertreter evangelikaler Kirchen in den USA, darunter der Präsident der größten protestantischen Kirche Southern Baptist Convention, Bart Barber, haben sich hingegen nachdrücklich auf die Seite Israels gestellt. Israel habe das Recht und die Pflicht, sich vor künftigen Angriffen zu schützen und entsprechend der „christlichen Tradition des gerechten Krieges“ das „Schwert zu heben“ gegen Angriffe auf unschuldiges Leben.

Der römisch-katholische Kardinal Timothy Dolan prangerte am Mittwoch (Ortszeit) die „Ausbrüche“ religiös motivierter Hassverbrechen in den USA an. Während „zahllose Stimmen die brutalen terroristischen Angriffe“ der Hamas feierten, hätten „unsere jüdischen Brüder und Schwestern“ begründete Angst um ihr Leben, erklärte Dolan.