Koblenz (epd). Die Frauenrechtlerin und katholische Ordensschwester Lea Ackermann ist tot. Die 86-Jährige sei am Dienstag in einem Trierer Seniorenzentrum gestorben, teilte der von ihr gegründete Verein Solwodi am Mittwochabend mit. Ackermann hatte sich seit den 80er Jahren gegen Zwangsprostitution und sexuelle Gewalt gegen Frauen eingesetzt.
Sie gründete Solwodi „Solidarity with Women in Distress“ (engl. für Solidarität mit Frauen in Not) im Jahr 1985, als sie Ordensfrau in Kenia war. Der Verein mit Sitz im rheinland-pfälzischen Boppard half kenianischen Frauen, aus der Elendsprostitution herauszukommen. Heute ist er auch in anderen Ländern aktiv, betreut in Not geratene Frauen psychisch, gesundheitlich und juristisch und verhilft ihnen zu einem Neuanfang. In Deutschland hat Solwodi mehrere Schutzhäuser und Beratungsstellen.
Lea Ackermann war laut Solwodi schon länger gesundheitlich angeschlagen und daher vor wenigen Wochen in das Seniorenzentrum nach Trier gezogen. Dort sei sie nach einer Operation aus der Narkose nicht mehr aufgewacht. Ackermann werde in Trier beigesetzt.
Die am 2. Februar 1937 im saarländischen Völklingen geborene Ackermann hatte zunächst eine Banklehre begonnen. Sieben Jahre lang arbeitete sie bei der saarländischen Landesbank. Darauf trat sie in den Orden der „Missionsschwestern unserer lieben Frau von Afrika“ ein. Als Ordensfrau studierte sie Theologie, Psychologie und Pädagogik und promovierte in München in Erziehungswissenschaften. Für ihr Engagement bekam Ackermann viele Auszeichnungen, unter anderem 2012 das Große Bundesverdienstkreuz und 2014 den Augsburger Friedenspreis.