Berlin, Buenos Aires (epd). Der Regierungskandidat Sergio Massa hat überraschend die erste Runde der Präsidentenwahl in Argentinien gewonnen. Der Wirtschaftsminister von dem peronistischen Bündnis Unión por la Patria (Union für das Vaterland) kam nach Auszählung fast aller Wahlzettel auf rund 36 Prozent der Stimmen, wie die Nationale Wahlbehörde am Sonntagabend (Ortszeit) mitteilte.
Auf dem zweiten Platz landete mit 30 Prozent der ultrarechte Ökonom Javier Milei von der Partei La Libertad Avanza (Die Freiheit schreitet voran), der zuvor als Favorit gegolten und alle Umfragen angeführt hatte. Beide Kandidaten müssen sich am 19. November einer Stichwahl stellen.
Massa, der Wirtschaftsminister in der aktuellen linksgerichteten Regierung ist, rief zur Einigkeit auf. Er werde als Präsident eine Regierung der nationalen Einheit führen, versprach er. Argentinien brauche Stabilität.
Das südamerikanische Land steckt in einer schweren Wirtschaftskrise. Die Inflationsrate liegt bei rund 115 Prozent. Immer mehr Menschen aus der Mittelschicht sind in die Armut gerutscht, die Armutsquote beträgt rund 40 Prozent.