Berlin (epd). Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) hat den früheren Bundestagspräsidenten Wolfgang Thierse zu seinem 80. Geburtstag am Sonntag gewürdigt. Der SPD-Politiker und langjähriges ZdK-Mitglied habe seine Stimme und seine Lebenserfahrung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt eingebracht, erklärte ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp am Sonntag in Berlin in einem Glückwunschschreiben. Bis heute engagiere er sich für Demokratie und gegen Rechtsextremismus.
Der bekennende Katholik habe sich „als Publizist und Politiker“ stets überlegt und kritisch geäußert, so die ZdK-Präsidentin. Im Zentralkomitee der deutschen Katholiken, dem Thierse bis 2021 angehörte, verdankten sie ihm „wertvolle Impulse und Beiträge“, auch als „Katholik in der Öffentlichkeit, der für seine christliche Grundüberzeugung steht“.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigte Thierse als beständigen Streiter für Demokratie und Freiheit. „An Ihrem Lebensweg lässt sich lernen, was politische Mündigkeit bedeutet und wie sehr sie unser Gemeinwesen bereichert“, erklärte Steinmeier anlässlich des 80. Geburtstages.
Wolfgang Thierse wurde am 22. Oktober 1943 in Breslau geboren. Nach einer Schriftsetzerlehre studierte er in Berlin Germanistik und Kulturwissenschaften. Bis 1990 war als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Akademie der Wissenschaften der DDR tätig. Zwischen 1998 und 2005 war Thierse Präsident des Bundestages und damit der erste Ostdeutsche in einem Verfassungsamt. Danach war er bis zu seinem Ausscheiden aus dem Parlament 2013 stellvertretender Bundestagspräsident.