Bonn (epd). Die Industriestaaten werden laut Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) dieses Jahr voraussichtlich erstmals ein wichtiges Ziel bei den Klima-Hilfen für ärmere Länder erreichen. Zum Auftakt einer Konferenz zur Wiederauffüllung des Grünen Klimafonds in Bonn am Donnerstag äußerte sich Scholz per Videobotschaft optimistisch zur Erreichung des sogenannten 100-Milliarden-Dollar-Ziels in der internationalen Klimafinanzierung. Er sei zuversichtlich, dass das Ziel in diesem Jahr erstmals erreicht werde, sagte der Bundeskanzler.
Die Industriestaaten hatten versprochen, ärmere Länder ab 2020 mit jährlich mindestens 100 Milliarden US-Dollar aus staatlichen und privaten Quellen beim Klimaschutz und der Anpassung an die Erderwärmung zu unterstützen. Bisher wurde dieses Ziel nicht erreicht.
Scholz rief dazu auf, das Jahr 2023 zum „Wendepunkt“ im Klimaschutz zu machen. Die Finanzzusagen für den Grünen Klimafonds spielten für das 100-Milliarden-Dollar-Ziel eine wichtige Rolle. Die Bundesregierung hatte bereits vor der Konferenz bis zu zwei Milliarden Euro für den Fonds zugesagt, der ein zentrales Instrument der internationalen Klimafinanzierung ist.
Über den Grünen Klimafonds werden Klimaprojekte in ärmeren Ländern finanziert, etwa durch Zuschüsse oder Kredite. Bei der Konferenz in Bonn wird der Fonds für den Zeitraum zwischen 2024 und 2027 finanziell ausgestattet. Neben Deutschland haben weitere Länder bereits vor der Konferenz neue Gelder versprochen, darunter Großbritannien, Frankreich und Kanada.