Berlin (epd). Deutschland hat im vergangenen Jahr Klimahilfen in Höhe von 6,39 Milliarden Euro für Entwicklungsländer bereitgestellt und damit eine erst für 2025 zugesagte Zielmarke frühzeitig erreicht. Wie das Bundeswirtschaftsministerium und das Bundesentwicklungsministerium am Freitag in Berlin mitteilten, wurden die Zahlen für 2022 nun an die EU-Kommission gemeldet. Mit den Finanzhilfen werden ärmere Länder sowohl bei der CO2-Minderung unterstützt als auch bei sogenannten Anpassungsmaßnahmen gegen höhere Meeresspiegel, lange Dürreperioden oder heftige Stürme.
Die Anhebung der sogenannten Klimafinanzierung von vier auf jährlich sechs Milliarden Euro bis 2025 hatte die Regierung von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in Aussicht gestellt. Offen bleibt derweil, ob die Industriestaaten es gemeinsam noch schaffen, eine ältere Zusage rechtzeitig umzusetzen: Sie hatten zugesichert und wiederholt bekräftigt, von 2020 bis 2025 jährlich 100 Milliarden US-Dollar für die Klimafinanzierung aus öffentlichen und privaten Mitteln bereitzustellen. Dieses Versprechen wurde aber schon dreimal gebrochen.
Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) erklärte, jetzt müsse es endlich eingelöst werden. Das sei nicht nur eine zentrale Frage des Vertrauens zwischen Industrie- und Entwicklungsländern. „Es würde uns auch helfen, andere Länder wie China oder die Golfstaaten bei der Klimafinanzierung in die Verantwortung zu nehmen.“ China, mit einem Anteil von gut 30 Prozent der größte Treibhausgasverursacher der Welt, argumentiert, es sei in Klima-Angelegenheiten Entwicklungsland und lehnt eine finanzielle Beteiligung ab.