Brüssel (epd). Die Europäische Union leitet Schritte hin zu einem Verkaufsverbot für Mikroplastik ein. Wie die EU-Kommission am Montag in Brüssel mitteilte, verbietet sie den Verkauf von Mikroplastik und von bewusst damit versetzten Produkten, sofern diese bei der Verwendung diese kleinsten Partikel freisetzen. Langfristig sollen die neuen Regelungen die Abgabe von etwa einer halben Million Tonnen Mikroplastik in die Umwelt verhindern.
Die ersten Maßnahmen sollen laut EU-Kommission in 20 Tagen wirksam werden, in einigen Fällen jedoch Ausnahmeregelungen und Übergangsfristen möglich sein. In Produkten, die enthaltenes Mikroplastik nicht freisetzen, soll die Verwendung weiterhin möglich sein. Auch den Einsatz in industriellen Produktionsprozessen will die EU-Kommission weiterhin erlauben, solange die Unternehmen sicherstellen, dass die Partikel nicht in die Umwelt gelangen.
Demnach fallen synthetische Partikel unter die Bestimmungen, die weniger als fünf Millimeter groß sind und sich weder zersetzen noch organisch löslich sind. Mit den Bestimmungen soll die Herstellung sowie der Handel mit Produkten wie Kosmetika, Waschmittel, Glitter, Dünge- und Pflanzenschutzmittel, Spielzeug und Medikamente reguliert werden. Auch der Verkauf von Granulat für künstliche Sportböden, das laut EU-Kommission die größte Quelle von Mikroplastik in der Umwelt ist, wird eingeschränkt.
Den Angaben zufolge werden in der EU jährlich insgesamt 42.000 Tonnen Mikroplastik freigesetzt. Die EU-Kommission will die Verschmutzung von Ozeanen und Umwelt mit Mikroplastik bis 2030 um 30 Prozent reduzieren. „Mikroplastik findet sich in den Meeren, Flüssen und an Land sowie in Lebensmitteln und im Trinkwasser“, sagte EU-Umwelt-Kommissar Virginijus Sinkevicius am Montag. Die Beschränkungen könnten einen Beitrag leisten, die Umweltverschmutzung zu verringern.