Berlin (epd). Long-Covid-Patienten sollen mit Medikamenten behandelt werden können, die noch nicht zugelassen sind. Das ist eine der Vereinbarungen, die am Dienstag in Berlin am Runden Tisch Long Covid erarbeitet worden sind. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sagte im Anschluss, die Therapie von Long-Covid-Erkrankten dürfe nicht an Formalien scheitern.
Es gebe Medikamente, die die Leiden linderten, aber nicht für die Behandlung von Long Covid entwickelt worden seien, erläuterte er. Eine Kommission am Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte soll nun eine Liste von Arzneimitteln erarbeiten, die bei Long Covid verordnet werden dürfen und von den Krankenkassen auch bezahlt werden.
Die Therapie von Long-Covid-Erkrankten sei schwierig, sagte Lauterbach. Ursachen und Verläufe der Erkrankung seien in vielen Details noch unklar. Obwohl es viele neue Erkenntnisse gebe, „wird uns Long Covid noch lange begleiten“, sagte Lauterbach und versicherte: „Wir werden die Long-Covid-Patienten nicht im Stich lassen.“
Am Runden Tisch sitzen Patientenvertreter und -vertreterinnen, Expertinnen und Experten, Vertreter der Pharmaindustrie und des Gesundheitswesens. Bis zu 15 Prozent der Covid-Patienten erkranken an Long Covid. Häufige Symptome sind große Erschöpfung, Organschäden und Gedächtnisprobleme. Auch Geimpfte können an Long Covid erkranken. Besonders häufig trifft es junge Frauen.