Berlin (epd). Die Klimaschutzbewegung „Fridays for Future“ hat anlässlich ihres fünfjährigen Bestehens der Bundesregierung mangelnden Willen zur Bekämpfung der Erderwärmung vorgeworfen. Die Klimaaktivisten Darya Sotoodeh sagte am Sonntag in Berlin: „Profite wurden und werden weiterhin über Menschenleben gestellt“. Nötig sei dagegen ein Wandel hin zu einer sozial gerechten, klimafreundlichen Gesellschaft.
Der Klimaschutzbewegung sei es in den vergangenen fünf Jahren gelungen, allein in Deutschland 9.000 Protestaktionen an 750 Orten zu organisieren und die Erderwärmung in den Mittelpunkt zu rücken. Politikerinnen und Politiker könnten das Thema nicht mehr ignorieren. „Diese Streiks haben unserer Generation eine Stimme gegeben“, sagte Sotoodeh. Anfangs hätten die jungen Leute den Eindruck gehabt, von politischen Entscheidungsträgern nicht ernst genommen zu werden.
Annika Rittmann von „Fridays for Future“ betonte, niemand habe jungen Leuten vor fünf Jahren zugetraut, „dass wir uns in diesem Maß zusammentun und uns organisieren“. Die Klimaschutzbewegung habe den vorgezogenen Kohleausstieg mit erkämpft. Dass die Bevölkerung nach dem Streit um das Heizungsgesetz eine Pause vom Klimaschutz brauche, sei „fatal und gefährlich“.
Der Klimaaktivist Pit Terjung warf der Bundesregierung vor, für Stillstand und teilweise fossilen Rückschritt gesorgt zu haben. Er warnte davor, die Vorgaben des Klimaschutzgesetzes zu Handlungsempfehlungen zu „degradieren“. Die aus dem Schulstreik der Schwedin Greta Thunberg entstandene Bewegung ruft für den 15. September zum nächsten globalen Klimastreik auf.