Duisburg (epd). Die Stadt Duisburg erinnert an einen möglicherweise rechtsextremistisch motivierten Brandanschlag auf ein überwiegend von Migranten bewohntes Haus im Jahr 1984. Ende August soll es ein Symposium und eine Gedenkveranstaltung geben, wie die Stadtverwaltung am Freitag mitteilte. Zudem soll die Frage erörtert werden, inwieweit Politik und Ermittlungsbehörden einen rassistischen Hintergrund der Tat im Zuge der Ermittlungen bewusst ausgeblendet oder bestritten haben.
Bei dem Brandanschlag vom 26. August 1984 im Stadtteil Wanheimerort waren sieben Menschen getötet worden, weitere 23 wurden verletzt. Die geständige Täterin wurde 1996 als Pyromanin verurteilt und in die Psychiatrie eingewiesen, wo sie 2010 starb.
Ein rassistischer Hintergrund für die Tat wurde damals ausgeschlossen, obwohl es am Tatort nach Medienangaben Hinweise auf die rechtsextremistische Gesinnung der Täterin gegeben haben soll. Im Jahr 2018 machte das Dokumentationszentrum und Museum über die Migration in Deutschland auf den Fall aufmerksam und leitete eine Neubewertung ein.
Am 25. August findet im örtlichen Zentrum für Erinnerungskultur das Gedenksymposium statt. Am 26. August gibt es eine Gedenkveranstaltung am Ort des Brandanschlags in der Wanheimer Straße. Dabei wird auch eine Gedenktafel der deutsch-amerikanischen Künstlerin Cana Yilmaz eingeweiht.