Nach dem verheerenden Brand der Großröhrsdorfer Stadtkirche hat die Polizei einen Tatverdächtigen festgenommen. Wie die Polizeidirektion Görlitz am Samstag mitteilte, handelt es sich um einen 40-jährigen Mann. Bei der Vernehmung habe der Mann die Tat eingeräumt. Über weitere Details will die Polizei am Montag bei einem Pressetermin an der Brandruine informieren.
In der Nacht zum 4. August war in der fast 300 Jahre alten barocken Stadtkirche in der Nähe von Dresden ein Feuer ausgebrochen. Zunächst hatten die Flammen den Dachstuhl erfasst, danach auch den fast 50 Meter hohen Glockenturm. Dieser war auch zum Ende der Woche noch einsturzgefährdet.
Wie die Polizei am Samstag weiter mitteilte, konnte bei den Untersuchungen zur Brandursache ein technischer Defekt ausgeschlossen werden. Daher musste von Brandstiftung ausgegangen werden. Am Freitag sei im Zuge dessen ein Beschuldigter ermittelt worden. Der 40-jährige Deutsche sei polizeibekannt, hieß es. Gegen ihn wurde Haftbefehl erlassen.
Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU) zeigte sich erleichtert über den Ermittlungserfolg. Dieser könne "den herben kulturellen Verlust, den die Kirche, die Stadt, letztlich wir alle erlitten haben" allerdings nicht wiedergutmachen, erklärte er im Kurznachrichtendienst X, vormals Twitter. Schuster fügte hinzu: "Vielleicht ist es aber ein kleiner Trost, dass sich ein Tatverdächtiger bereits nach wenigen Tagen in Untersuchungshaft befindet." Der Innenminister dankte den Einsatzkräften von Feuerwehr, Rettungsdienst und Technischem Hilfswerk sowie der Kriminalpolizei.
Menschen wurden bei dem Feuer am 4. August nicht verletzt. Bei dem Brand wurde unter anderem die Innenausstattung der 1736 eingeweihten Kirche völlig zerstört. Zu den zahlreichen Kunstschätzen zählte eine geschnitzte Madonna aus dem 15. Jahrhundert. Die Kirchgemeinde will das Gotteshaus wieder aufbauen und hat ein Spendenkonto eingerichtet. Bis zum Wochenende waren dort mehr als 100.000 Euro eingegangen.
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