Dresden, Pirna (epd). Nach dem Waldbrand 2022 in der Sächsischen Schweiz sollen vier Männer aus dem Irak vor Gericht kommen. Einem der Beschuldigten wird vorsätzliche Brandstiftung vorgeworfen, wie die Staatsanwaltschaft Dresden am Dienstag mitteilte. Er soll noch nicht erloschene Kohlestücke von einer Shisha-Pfeife einen bewaldeten Abhang hinuntergeworfen haben.
Wegen der damaligen enormen Trockenheit habe die Waldbrandgefahrenstufe III bestanden. Es sei davon auszugehen, dass dem Beschuldigten bewusst war, dass die Kohlestücke die Vegetation entzünden würden und es zu einer raschen und unkontrollierten Ausbreitung des Feuers kommen könnte.
Allen vier Beschuldigten im Alter von 25 und 26 Jahren wird laut Staatsanwaltschaft vorgeworfen, am 17. Juli 2022 in der Kernzone des sächsischen Nationalparks Shisha-Pfeifen benutzt und dafür mehrere Kohlestücke entzündet zu haben. Drei der Männer sollen sich wegen fahrlässiger Brandstiftung verantworten. Die Verhandlung wird vor dem Amtsgericht Pirna geführt. Einen Termin gibt es noch nicht.
Laut Staatsanwaltschaft verursachte zumindest eines der herunter geworfenen Kohlestücke einen Glimmbrand, der sich zu einem offenen Feuer entwickelte. In der Folge sei eine Waldfläche von etwa 2.500 Quadratmetern in Brand geraten. Die Löscharbeiten hatten mehrere Tage in Anspruch genommen.