Die potenziellen Investoren aus dem In- und Ausland kommen sowohl aus dem Mediensektor als auch aus anderen Branchen, sagte von der Fecht dem epd. Nun gelte es die Ernsthaftigkeit des Interesses und die Bonität der Bieter sowie die Nachhaltigkeit der vorgelegten Konzepte zu prüfen.
Auch ein Ausscheiden der bisherigen Gesellschafter Martin Vorderwülbecke und Peter Löw ist möglich. Einer Lösung ohne sie würden Löw und Vorderwülbecke nicht im Wege stehen, sagte von der Fecht. Wahrscheinlich seien Einschnitte beim Personal nötig. Deren Umfang hänge sowohl vom Restrukturierungskonzept ab als auch von der Frage, ob man einen Investor finde oder nicht.
Um während des Insolvenzverfahrens den laufenden Nachrichtenbetrieb aufrechtzuerhalten, sind laut von der Fecht bereits Vorschusszahlungen an einige Freie Mitarbeiter geleistet worden. Grundsätzlich seien bei neu erteilten Aufträgen mit der Zahlungszusage alle Ansprüche aus der vorhandenen Liquidität voll gesichert.
Die noch offenen Forderungen der Freien Mitarbeiter bis zur Anmeldung des Insolvenzverfahrens würden dagegen wie die offenen Forderungen aller sonstigen Lieferanten behandelt und könnten zur Insolvenztabelle angemeldet werden. Diese Forderungen würden somit aktuell nicht beglichen, könnten jedoch gegebenenfalls nach Abschluss des Verfahrens bedient werden, sagte von der Fecht.
Die dapd nachrichtenagentur GmbH und die dapd nachrichten GmbH hatten am 2. Oktober überraschend Insolvenz angemeldet. Weitere sechs Gesellschaften des Nachrichtenagenturbereichs folgten zwei Tage später. Auch während des vorläufigen Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung, für das von der Fecht als alleiniger Geschäftsführer eingesetzt wurde, soll die Nachrichtenproduktion der nach dpa zweitgrößten Agentur in Deutschland wie bisher fortgesetzt werden. Von den Insolvenzanträgen sind insgesamt 299 der 515 Mitarbeiter der dapd-Gruppe betroffen.