Brüssel (epd). Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat große Besorgnis über die Lage im umkämpften Sudan geäußert. „Die Europäische Union ist entsetzt über die Brutalität und die völlige Missachtung der Zivilbevölkerung durch die Krieg führenden Parteien“, erklärte Borrell am Donnerstag in Brüssel.
Im Sudan tobt seit April ein blutiger Konflikt zwischen Regierungstruppen und paramilitärischen Milizen. Mehr als 1.100 Menschen, darunter 435 Kinder, wurden laut Borrell getötet und weitere 12.000 verletzt. Mehr als drei Millionen Menschen seien vertrieben worden. Auch sexuelle und geschlechtsspezifische Gewalt sei weit verbreitet. Besonders die Lage in Darfur sei besorgniserregend.
Die EU versuche alles, um den Opfern humanitäre Hilfe zukommen zu lassen. Dafür müssten die Konfliktparteien den Menschen aber unabhängig von einem Waffenstillstand den Zugang dazu erlauben, forderte Borrell: „Die EU ist bereit, den Einsatz aller ihr zur Verfügung stehenden Mittel, einschließlich restriktiver Maßnahmen, in Betracht zu ziehen, um zur Beendigung des Konflikts und zur Förderung des Friedens beizutragen.“
Borrell wollte am Donnerstag Vertreter aus dem Sudan empfangen, um über Ideen für eine friedliche Zukunft zu sprechen. Unter den Gästen seien politische Akteure und zivilgesellschaftliche Gruppen, teilte er mit.