Berlin, Bonn (epd). Der globale Erdüberlastungstag fällt in diesem Jahr auf den 2. August. Der kommende Mittwoch markiere den Zeitpunkt im Jahr, bis zu dem die Menschheit so viele Ressourcen von der Erde beansprucht hat, wie alle Ökosysteme im gesamten Jahr erneuern können, teilte die Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch am Mittwoch in Berlin und Bonn mit.
Die Berechnung wird laut Germanwatch jedes Jahr vom Global Footprint Network durchgeführt. Der deutsche Erdüberlastungstag war bereits Anfang Mai. Vergangenes Jahr fiel der globale Erdüberlastungstag (englisch: Earth Overshoot Day) auf den 28. Juli. 2021 hatte sich der Tag durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den 22. August nach hinten verschoben. In den 70er Jahren lag der Tag wegen des geringeren Ressourcenverbrauchs noch im Dezember.
Germanwatch-Geschäftsführer Christoph Bals nannte es „immerhin erfreulich, dass die Überlastung seit einigen Jahren kaum noch zunimmt und in diesem Jahr sogar ganz leicht abnimmt“. Trotzdem würden seit mehr als 50 Jahren die natürlichen Ressourcen der Erde ununterbrochen jedes Jahr übernutzt. „Die Menschheit lebt, als hätte sie 1,7 Erden zur Verfügung“, kritisierte er. Würden alle Länder so wirtschaften wie Deutschland, wären sogar drei Erden nötig.
Bei den Berechnungen werden nach Angaben des Netzwerkes zwei rechnerische Größen gegenübergestellt: zum einen die biologische Kapazität der Erde zum Aufbau von Ressourcen sowie zur Aufnahme von Müll und Emissionen, zum anderen der Bedarf an Wäldern, Flächen, Wasser, Ackerland und Fischgründen.