Berlin (epd). Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) hat den russischen Angriff auf die ukrainische Stadt Odessa und deren Kulturschätze scharf kritisiert. „Die gezielten Angriffe Russlands auf die Museen in Odessa zeigen einmal mehr: Dieser Krieg ist ein Angriff auf alle Bereiche der ukrainischen Gesellschaft und Demokratie“, erklärte sie am Samstag in Berlin. Er richte sich „auch und insbesondere auf ihre eigenständige Kultur“.
Mit der Bombardierung der Weltkulturerbe-Altstadt von Odessa attackiere Russland „auch direkt einen bedeutenden Teil des kulturellen Erbes der Menschheit“ und betreibe dessen Zerstörung, betonte Roth: „Diese verbrecherische Gewalt gegen die Menschen in der Ukraine sowie ihre Kulturgüter muss ein Ende haben und von Russland sofort gestoppt werden.“ Die Bundesregierung stehe weiter fest an der Seite der Menschen in der Ukraine und ihrer Kultur.
Die Kulturorganisation der Vereinten Nationen, die Unesco, hatte am Freitag in einer Erklärung die jüngsten russischen Angriffe auf Odessa scharf kritisiert. Dort seien mehrere Museen im Welterbe der Stadt beschädigt worden, hieß es. Dazu gehörten auch das Archäologische Museum und das Literaturmuseum. Russland habe damit die Haager Konvention von 1954 zum Schutz der Kulturgüter verletzt. Die Unesco forderte, Angriffe auf durch internationale Abkommen geschützte Kulturgüter einzustellen.