Kiel (epd). Ein deutsch-indonesisches Forschungsteam der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) hat untersucht, welche Umweltfolgen das Verbrennen von Plastikmüll am Strand hat. Anhand von 25 Feldproben an Stränden der indonesischen Insel Panjang wurden steinähnliche Verbindungen aus Kunststoffmüll und Korallenschutt identifiziert, wie die Universität am Donnerstag mitteilte. Das künstliche „Gestein“ sei durch den stärkeren Zerfall in Mikroplastik und die höhere Schadstoffbelastung besonders schädlich für die Umwelt. Die Forschenden sehen darin auch ein erhöhtes Risiko für Küstenökosysteme wie Seegraswiesen, Mangroven oder Korallenriffe. Die Ergebnisse wurden im Fachjournal „Scientific Reports“ veröffentlicht.
Weltweit lagert Plastikmüll an den Küsten, oft werde er einfach am Strand verbrannt. Durch den Schmelz- und Verbrennungsprozess entstehe sogenanntes Plastiglomerat, das aus natürlichen Komponenten wie Korallen-Bruchstücken und geschmolzenem und wieder erstarrtem Plastik besteht. Dabei würden neue umweltschädliche Stoffe freigesetzt, die sich zuerst auf dem Plastik absetzen und anschließend in die Umwelt abgegeben würden
„Mit unseren Ergebnissen haben wir erstmals gezeigt, dass sich Plastiglomerat von anderem Plastikmüll unterscheidet und können bessere Aussagen zu dessen Auswirkungen auf die Umwelt treffen“, sagte Erstautorin Amanda Utami aus Indonesien, die mit einem dreimonatigen Stipendium nach Kiel gekommen war. Die Forschenden gehen davon aus, dass in Zukunft zahlreiche Küstenökosysteme der tropischen Gewässer und auch weltweit von Plastiglomeraten betroffen sein werden.