Köln, Düsseldorf (epd). Die Sorge vor den Folgen des Klimawandels ist in Deutschland weitverbreitet, besonders unter Menschen mit Universitätsabschluss. In dieser Bevölkerungsgruppe machen sich mehr als 90 Prozent deswegen Sorgen, mehr als 48 Prozent sogar „große Sorgen“, wie eine am Mittwoch veröffentlichte Untersuchung des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln ergibt. Zuerst hatte die „Rheinische Post“ darüber berichtet.
Unter Menschen ohne Berufsabschluss ist die Furcht den Angaben zufolge etwas weniger verbreitet, aber dennoch hoch: Hier gaben 84 Prozent an, sich um die Folgen des Klimawandels zu sorgen, knapp 37 Prozent davon machen sich „große Sorgen“.
Auch in den Altersgruppen zeigen sich laut Analyse Unterschiede: Besonders verbreitet sind die Klima-Sorgen demnach bei älteren Menschen ab 60 Jahren. 89 Prozent sorgen sich, rund 42 Prozent davon sogar stark.
Ähnlich verbreitet sind die „großen Sorgen“ bei den Befragten in der jüngsten Altersgruppe zwischen 18 und 30 Jahren (41 Prozent). Insgesamt gaben hier knapp 86 Prozent an, sich grundsätzlich Sorgen über die Folgen des Klimawandels zu machen. In den Altersgruppen von 30 bis 40 Jahren und von 40 bis 50 Jahren sind die intensiven Sorgen mit 36 Prozent und 37 Prozent etwas weniger stark verbreitet.
Die Untersuchung des IW Köln basiert auf Umfrageergebnissen des Sozio-oekonomischen Panels am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung, einer jährlich erhobenen Befragung von etwa 15.000 privaten Haushalten. Ausgewertet wurden die Antworten von rund 20.000 Erwerbspersonen aus dem Jahr 2020 im Alter zwischen 18 und 65 Jahren. Untersucht wurde dabei die Wahrnehmung der „doppelten Transformation“ in der Bevölkerung - also dem fortschreitenden Klimawandel und der zunehmenden Anwendung neuer digitaler Technologien.
Demnach sind die Sorgen, mit dem technologischen Fortschritt nicht mithalten zu können, am meisten unter Menschen ab 60 Jahren (41 Prozent), Arbeiterinnen und Arbeitern (36 Prozent), bei Menschen ohne abgeschlossene Berufsausbildung (35 Prozent) sowie arbeitslos gemeldeten Menschen (32 Prozent) verbreitet. Bei Menschen mit Uni-Abschluss lag der Wert mit rund 23 Prozent deutlich niedriger, ebenso bei Beamten (22 Prozent) und besonders bei jungen Menschen zwischen 18 und 30 Jahren (16 Prozent)