Osnabrück (epd). Die Wälder auf den Naturschutzflächen der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) sollen sich zu einer „Wildnis von morgen“ entwickeln und langfristig sich selbst überlassen bleiben. Auf ein Drittel der 55.000 Hektar Wald treffe das bereits jetzt zu, erklärte Susanne Belting, Fachleiterin im DBU, am Dienstag.
Dazu zählten naturnahe Laubmisch-Wälder sowie lichte, über 100-jährige Kiefernbestände etwa in Goitzsche und der Biederitzer Busch in Sachsen-Anhalt. Die übrigen Wälder sollen Jahr für Jahr durch gezieltes Waldmanagement entsprechend vorbereitet werden.
Das DBU Naturerbe ist eine Tochter der DBU und verwaltet 71 Landschaftsflächen mit insgesamt 70.000 Hektar, die ihr vom Staat mit dem Ziel des Naturschutzes überlassen wurden. Die Flächen wurden früher überwiegend militärisch genutzt, etwa als Truppenübungsplätze. Etwa 80 Prozent sind mit Wald bedeckt, die übrigen 20 Prozent sind Feuchtgebiete und Offenland. Das DBU Naturerbe gehört zu den größten privaten Waldbesitzern in Deutschland.
Ein Großteil der Wälder besteht den Angaben zufolge aufgrund der jahrzehntelangen militärischen Nutzung noch aus aufgeforsteten Nadelforsten. Aus diesen würden behutsam nichtheimische Bäume wie die Fichte entnommen und andere heimische Arten angepflanzt. Wichtig sei, dass Bäume unterschiedlichen Alters in einem Wald vertreten seien und Totholz dort bleiben dürfe, betonte Forstwissenschaftlerin Heike Schneider vom DBU Naturerbe: „Wälder, die sich natürlich entwickeln, können Klimaveränderungen besser begegnen, da sie an die lokalen Standortbedingungen angepasst sowie reich an vielfältigen Strukturen und Arten sind.“