Genf (epd). Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat eine Zunahme der Kämpfe und der sexuellen Gewalt im Osten der Demokratischen Republik Kongo beklagt. In den drei besonders betroffenen Provinzen Nord-Kivu, Süd-Kivu and Ituri seien allein seit März 2022 rund 2,8 Millionen Menschen vor den Grausamkeiten geflüchtet, sagte die beigeordnete UN-Hochkommissarin Gilian Triggs am Freitag in Genf.
Die Region werde erschüttert von Kämpfen zwischen Sicherheitskräften und Milizen, bei denen immer wieder Zivilisten getötet und gefoltert würden. Zudem habe das UNHCR Berichte von willkürlichen Verhaftungen, Plünderungen von Gesundheitszentren und Wohnhäusern sowie von Zerstörungen von Schulen erhalten. Besonders alarmierend seien die Berichte über sexuelle Gewalt gegen vertriebene Mädchen und Frauen.
Das UNHCR fordere die Regierung und die lokalen Behörden auf, die schockierende geschlechtsspezifische Gewalt zu bekämpfen. Die Verantwortlichen für diese Menschenrechtsverletzungen und Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht müssten zur Rechenschaft gezogen werden.
Im Osten des Kongos tragen Milizen, Einheiten der Armee und der Polizei seit Jahren brutale Kämpfe aus. Dabei geht es um politische Macht und die Kontrolle von Rohstoffen.