Unesco entscheidet im September über Erfurter Welterbe-Titel

Unesco entscheidet im September über Erfurter Welterbe-Titel

Erfurt (epd). Um die Bewerbung Erfurts mit seinem mittelalterlich-jüdischen Erbe in die Unesco-Welterbeliste zu unterstützen, will Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD) ins saudi-arabische Riad reisen. Dort stehe am 22. September die Entscheidung über die Aufnahme auf der Tagesordnung, sagte der Rathauschef dem Evangelischen Pressedienst (epd). Seine Präsenz vor Ort werde den Stellenwert unterstreichen, den die Bewerbung für Erfurt habe.

Interessierte Erfurter sollen laut Stadtverwaltung die Entscheidung aus Riad live miterleben können. Für den Tag der Abstimmung sei ein Public-Viewing im großen Saal des Erfurter Rathauses geplant. Man wolle auf das Welterbekomitee zugehen, um abzuklären, was möglich sein werde.

Nach Angaben der Stadtverwaltung sind in der mittelalterlichen Altstadt von Erfurt einmalige bauliche Zeugnisse der bedeutenden jüdischen Gemeinde aus der Zeit zwischen dem ausgehenden 11. und der Mitte des 14. Jahrhunderts erhalten geblieben. Ergänzt werde die Architektur durch eine weltweit einzigartige Fülle von Sachzeugnissen, die Aufschluss über das jüdische Gemeinde- und Alltagsleben sowie die Koexistenz von Juden und Christen in mittelalterlichen Städten bieten.

Ursprünglich hätte die 45. Sitzung des Welterbekomitees bereits 2022 im russischen Kasan unter russischem Vorsitz stattfinden sollen. Infolge des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine konnte die Sitzung jedoch nicht wie geplant abgehalten werden. Im Januar dieses Jahres einigte sich das Welterbekomitee auf die Abhaltung der Sitzung in Riad vom 10. bis zum 25. September 2023.