Potsdam (epd). Der Präsident des Umweltbundesamtes (UBA), Dirk Messner, hat im Zusammenhang mit dem geplanten Ende der Kohleförderung in der Lausitz vor Wasserknappheit in der Hauptstadtregion gewarnt. Wenn der Braunkohletagebau stillgelegt werde, werde das Grundwasser nicht mehr abgeleitet, sagte Messner der in Potsdam erscheinenden „Märkischen Allgemeinen“ (Montag). Dadurch könne es zu einem „signifikanten Wasserdefizit“ vor allem in der Spree kommen. Bislang werde es abgepumpt, um die Kohle fördern zu können.
Messner betonte: „In den vergangenen 120 Jahren, in denen in der Lausitz Braunkohle gefördert wurde, wurden insgesamt 58 Milliarden Kubikmeter Wasser abgepumpt - das entspricht mehr als dem Volumen des Bodensees.“ Ökosysteme, Wasserverbraucher und Infrastruktur seien auf diesen hohen Wasserstand eingestellt.
Weiter sagte der UBA-Chef, „dauerhaftes Abpumpen wäre einerseits sehr teuer, andererseits wäre das Wasser, als Folge der jahrzehntelangen Bergbauaktivitäten, stark von Chemikalien und anderen gesundheitsschädlichen Stoffen belastet und müsste aufwendig gereinigt werden.“ Dennoch müsse auch diese Option mit betrachtet werden.
„Wenn wir nicht handeln, könnte die Spree künftig nur noch halb so viel Wasser führen wie heute“, sagte Messner. In heißen Sommermonaten könne sich die Wassermenge sogar um bis zu 75 Prozent verringern. Wenn nichts unternommen werde, „könnte die Spree in besonders warmen Monaten teilweise austrocknen“. Zu dem fehlenden Wasser aus dem Bergbau kämen noch die Auswirkungen des Klimawandels hinzu.