Im Auftaktgottesdienst in der Betheler Zionskirche rief die Vlothoer Superintendentin Dorothea Goudefroy dazu auf, der Stimme Gottes mehr Raum zu geben. Gottes Stimme klinge ganz sicher so "wie die Stimmen der Menschen, die über das Mittelmeer flüchten", sagte sie laut Redetext. Auch klinge sie wie der Ruf nach Frieden.
Die Kirche ist nach Goudefroys Worten damit beschäftigt, neue Strukturen zu entwickeln, Personalplanungen zu machen und Schutzkonzepte zu schreiben. Ebenso gehe es um Vereinigungen von Kirchengemeinden oder die Gewinnung von Nachwuchs, um Klimaneutralität und um Engagement für den Frieden, sagte die Theologin in ihrer Predigt. Das alles sei durchaus richtig und wichtig. Es brauche aber auch Stille, um den Ruf Gottes zu hören, und Raum, um einfach da zu sein.
Nach dem Gottesdienst stand am Abend unter anderem ein Grußwort des nordrhein-westfälischen Ministers für Bundes- und Europaangelegenheiten, Nathanael Liminski (CDU), auf dem Programm des Kirchenparlaments, das rund zwei Millionen westfälische Protestantinnen und Protestanten repräsentiert. Zu weiteren Grußworten wurden die rheinische Oberkirchenrätin Henrike Tetz, der Ökumenebeauftragte des Bistums Münster, Michael Kappes, sowie der Bielefelder Oberbürgermeister Pit Clausen (SPD) und die Detmolder Regierungspräsidentin Anna-Katharina Bölling (CDU) erwartet.
Die rund 190 Delegierten befassen sich am traditionellen Tagungsort Assapheum in Bielefeld-Bethel bis Mittwoch mit einer Reihe von Vorlagen, Berichten und Kirchengesetzen. Am Montag trägt Präses Annette Kurschus, die auch Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist, ihren traditionellen Bericht zu aktuellen Themen in Kirche und Gesellschaft vor.
Die Landessynode ist das oberste Entscheidungsorgan der Landeskirche, die rund zwei Millionen Mitglieder zählt. Das Gremium hat 193 Mitglieder, von denen 164 stimmberechtigt sind. Wie bereits in den vergangenen zwei Jahren gibt es auch in diesem Jahr zwei reguläre westfälische Landessynoden. Der Haushalt für das kommende Jahr wird erst auf der Herbstsynode verabschiedet.