Essen, München (epd). Menschen mit niedrigem Einkommen sollten nach Ansicht der Wirtschaftswissenschaftlerin Monika Schnitzer im geplanten Heizungsgesetz stärker vom Staat gefördert werden. Es sei wichtig, dass sie durch die Regelungen für einen klimafreundlichen Heizungsaustausch nicht überfordert würden, sagte die Vorsitzende der sogenannten Wirtschaftsweisen den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Sonntag). „Gleichzeitig sollten die Fördermaßnahmen zielgenau sein, denn Menschen mit höherem Einkommen brauchen keine Förderung.“
Schnitzer forderte zudem, schnell Klarheit über die genauen Regelungen zu schaffen. „Auf den genauen Monat als Starttermin kommt es nicht an, aber darauf, dass dieser bald verbindlich festgelegt wird“, sagte die Professorin für Wirtschaftsforschung von der Ludwig-Maximilians-Universität München. Dann könnten sich alle darauf einstellen und rechtzeitig die notwendigen Kapazitäten aufbauen. Das sei besonders für das Handwerk und die Anbieter von Heizungsanlagen wichtig, erklärte die Vorsitzende des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung.
Um die Klimaziele zu erreichen, sollen nach den bisherigen Gesetzesplänen von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) vom kommenden Jahr an nur noch neue Heizungen eingebaut werden, die zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien laufen. Dabei sind staatliche Förderungen für den Heizungsaustausch vorgesehen. Viele Einzelheiten sind aber noch offen.