Genf (epd). Die Welttemperaturen werden im Fünf-Jahres-Zeitraum 2023 bis 2027 laut den Vereinten Nationen wahrscheinlich auf ein Rekordniveau ansteigen. Ursachen seien die klimaschädlichen Treibhausgase und das natürlich auftretende El-Niño-Wetterereignis, teilte die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) der UN am Mittwoch in Genf mit. WMO-Generalsekretär Petteri Taalas sagte, seine Organisation schlage Alarm, weil die Menschheit die international vereinbarte 1,5-Grad-Celsius-Grenze immer häufiger überschreiten werde.
Laut einem neuen WMO-Bericht besteht eine Wahrscheinlichkeit von 98 Prozent, dass mindestens eines der nächsten fünf Jahre das wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen sein wird. Zudem geht die UN-Organisation von einer Wahrscheinlichkeit von 66 Prozent aus, dass die jährliche Durchschnittstemperatur in Oberflächennähe zwischen 2023 und 2027 mindestens ein Jahr lang um mehr als 1,5 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau liegen werde.
Taalas warnte, es werde in den kommenden Monaten ein wärmerer El Niño erwartet, der in Verbindung mit dem vom Menschen verursachten Klimawandel die globalen Temperaturen in unbekannte Höhen treiben werde. Das werde weitreichende Auswirkungen auf Gesundheit, Ernährungssicherheit, Wasserwirtschaft und Umwelt haben, sagte der WMO-Generalsekretär.
Das Pariser Klima-Abkommen von 2015 legt langfristige Ziele fest, um die globalen Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Der Temperaturanstieg soll wenn möglich auf 1,5 Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter begrenzt werden. Die WMO-Mitgliedsländer treffen sich vom 22. Mai bis 2. Juni in Genf zu ihrem Weltkongress.