Berlin, Schwerin (epd). Zum Schutz des Ostseeschweinswals fordern Umweltverbände in einem gemeinsamen Bericht, die Stellnetzfischerei im Verbreitungsgebiet dieses Wals drastisch zu reduzieren oder ganz zu beenden. Nur so kann sich laut Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Deutscher Umwelthilfe (DUH) und Whale and Dolphin Conservation (WDC) die vom Aussterben bedrohte Schweinswalpopulation in der zentralen Ostsee erholen, wie der BUND am Mittwoch anlässlich des Internationalen Tags des Ostseeschweinswals (21. Mai) mitteilte.
Die Verbände machen den Angaben zufolge in ihrem Bericht länderspezifische Vorschläge für die Einschränkung der Stellnetzfischerei in Gewässern von Deutschland, Schweden, Finnland, Polen und den baltischen Staaten. Es sei höchste Zeit, dass Deutschland und die anderen Ostsee-Anrainerstaaten endlich effektive Maßnahmen für den Schutz des Ostseeschweinwals ergreifen, erklärten die Verbände. „Jeder Schweinswal, der als Beifang im Stellnetz endet, ist ein Tier zu viel. Die Zukunft einer einzigartigen Spezies ist in Gefahr.“
Wissenschaftliche Studien gingen davon aus, dass die Schweinswalpopulation der zentralen Ostsee nur noch etwa 450 Tiere umfasst. Derzeit würden in dem Gebiet jedes Jahr geschätzt drei bis sieben Schweinswale als Beifang sterben.
„Schweinswale sind besonders lärm- und störungsempfindlich. Durch den Bau und Betrieb des geplanten LNG-Terminals im Greifswalder Bodden werden die Wale zusätzlich aus ihren angestammten Nahrungs- und Aufenthaltsgebieten vermutlich vertrieben werden“, sagte Nicola Boll, Meeresschutzexpertin im BUND-Landesverband Mecklenburg-Vorpommern.