Hannover (epd). Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat ihr Online-Meldeportal für Verstöße gegen die gesetzliche Mehrwegpflicht einen Monat nach dem Start als Erfolg gewertet. „Mehr als 1.500 Menschen haben das Portal genutzt und Betriebe gemeldet, die die Mehrwegpflicht ignorieren“, sagte die Greenpeace-Expertin für Kreislaufwirtschaft, Viola Wohlgemuth, dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Samstag). „Endlich müssen die Behörden aktiv werden und können das Gesetz nicht länger ignorieren. Das werten wir als großen Erfolg.“
Das Echo auf das Portal sei unterschiedlich ausgefallen: „Wir haben viele positive Reaktionen bekommen, von Betrieben, die schon längst Mehrweg anbieten - aber auch von den Landesbehörden“, sagte Wohlgemuth. „Es gab aber auch viel Kritik von üblicher Seite, vor allem in den sozialen Medien. Doch es brauchte diesen medialen Aufschrei, damit sich etwas tut.“
Gerade die großen Lieferdienste bemühen sich laut Wohlgemuth kaum, die Mehrwegpflicht einzuhalten. Mit dem Meldeportal erinnere Greenpeace Restaurants und Lieferdienste daran, „dass das Gesetz auch für die Großen gilt und wir ab jetzt hingucken“.
Greenpeace wolle weiterhin an dem Meldeportal festhalten. „Aktuell warten wir allerdings auf die Novellierung des Verpackungsgesetzes. Wir erwarten, dass damit auch Schlupflöcher bei der Mehrwegpflicht geschlossen werden“, sagte Wohlgemuth. So rechne Greenpeace damit, dass durch die Novellierung auch Aluminium und Pappe als erlaubte Einwegalternative wegfallen, mit denen viele Betriebe die Mehrwegpflicht derzeit noch umgingen.