Berlin (epd). Deutschland sichert Entwicklungsländern weitere Klimahilfen Milliardenhöhe zu. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sagte zum Abschluss des Petersberger Klimadialogs am Mittwoch in Berlin, dass zwei Milliarden Euro für den Grünen Klimafonds bereitgestellt würden. Der Fonds ist das wichtigste Instrument der internationalen Klimafinanzierung. Darüber werden etwa Entwicklungsländer sowohl beim Klimaschutz unterstützt als auch bei sogenannten Anpassungsmaßnahmen, mit denen sie sich etwa auf höhere Meeresspiegel, mehr Dürren und heftigere Stürme vorbereiten.
Am 5. Oktober richtet die Bundesregierung eine Geberkonferenz zur Auffüllung des Grünen Klimafonds in Bonn aus. Die von Scholz nun zugesagten Gelder sollen aus dem Etat des Entwicklungsministeriums von 2024 und 2027 in die Entwicklungsländer fließen. Bei der letzten Auffüllung des Klimafonds durch Geberländer 2019 waren etwa zehn Milliarden Dollar zusammengekommen, davon 1,5 Milliarden Euro aus Deutschland.
Im internationalen Kampf gegen die Erderwärmung haben versprochene, aber nicht umgesetzte Klimahilfen zu einem Vertrauensverlust in ärmeren Ländern gegenüber den Industriestaaten geführt. Denn die Industriestaaten sind bis heute der Zusage nicht nachgekommen, von 2020 bis 2025 jährlich 100 Milliarden US-Dollar aus staatlichen und privaten Quellen bereitzustellen. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hatte zu Beginn des Klimadialogs gesagt, dass es in diesem Jahr erstmals gelingen könnte, diesen Betrag zu erreichen. Der Grüne Klimafonds ist dabei ein wichtiger Baustein.
Beim Petersberger Klimadialog im vergangenen Jahr hatte Scholz bereits zugesagt, die deutsche öffentliche Klimafinanzierung bis 2025 auf insgesamt sechs Milliarden Euro pro Jahr zu erhöhen. 2021 wurden laut Entwicklungsministerium gut 5,3 Milliarden Euro bereitgestellt. Die Zahlen für 2022 lägen noch nicht vor. Scholz bekräftigte nun, Deutschland stehe zu seinem Versprechen, die Klimafinanzierung auf sechs Milliarden Euro zu erhöhen.